Sicher ist sicher. Informationssicherheit.

Weltweit nimmt die Bedrohung durch Cyberkriminalität zu. Täglich können Staaten, Institutionen, Unternehmen und auch private Internetnutzende Zielscheibe eines Cyberangriffs werden. Mehr dazu lesen Sie im dritten Teil der Artikelreihe zum VBL-Geschäftsbericht „Sicher ist sicher.“ 

Datenschutz ist nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts ein Grundrecht. Danach können die Betroffenen grundsätzlich entscheiden, wem sie welche persönlichen Informationen bekannt geben.1 Vor zwei Jahren gaben erst 22 Prozent der Unternehmen an, die Datenschutzgrundverordnung vollständig umgesetzt zu haben, 40 Prozent größtenteils.2

 

Wie ist die Einschätzung der Menschen, wenn es um die Sicherheit ihrer Daten im Internet geht? 57 Prozent gaben an, hinsichtlich der Verwendung ihrer persönlichen Daten durch Unternehmen sehr beziehungsweise etwas besorgt zu sein. Lediglich die Hälfte der Bevölkerung hat Vertrauen in die Sicherheit von persönlichen Daten, die von Behörden gespeichert werden. Und 30 Prozent haben bereits vor zwei Jahren soziale Netzwerke temporär oder dauerhaft wegen Datenschutzbedenken verlassen.3

Dr. André Groll, IT-Sicherheitsbeauftragter der VBL, sagt: „Die Gefährdungslage war noch nie so groß wie heute. Gerade in Zeiten zunehmender Vernetzung, fortschreitender Digitalisierung und damit wachsender Abhängigkeit von Informations- und Kommunikationstechnik nimmt das Sicherheitsbedürfnis immer weiter zu. Daher ist es für die VBL unverzichtbar, Anwendungen, IT-Systeme, Kommunikationsverbindungen et cetera abzusichern und gegen Angriffe zu schützen und so das Restrisiko zu minimieren.

Wir betreiben deshalb ein Informationssicherheitsmanagement-System (ISMS) auf Basis des IT-Grundschutzes des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das kontinuierlich an die Gegebenheiten angepasst wird.“  

Marina, eine Studentin, sucht ein bezahlbares Zimmer in München. Nach langer Suche findet sie online ein Angebot und nimmt Kontakt mit einer „italienischen Flugbegleiterin“ auf. Diese bittet sie um eine Kopie ihres Reisepasses und die Überweisung der Kaution auf ein belgisches Bankkonto. 

Die Studentin ist alarmiert, aber die Verzweiflung über die Wohnungssituation ist so groß, dass sie ein Bild von ihrem Reisepass online verschickt und die Kaution überweist. Doch dies kostet sie ihre Identität. Monate später melden sich Menschen, denen sie angeblich eine Wohnung vermietet oder ein Auto verkauft hat. Der Schock ist groß: Jemand gibt sich als sie aus und benutzt ihre Daten für Betrugsdelikte.

Aktuell nimmt Identitätsdiebstahl zu. Laut Bundeskriminalamt liegt der Anstieg bei 38,6 Prozent. So werden mit gestohlenen Daten beispielsweise Waren online bestellt, Abos und Verträge abgeschlossen oder gefakte Onlineprofile erstellt. Hat ein Täter eine Kopie des Personalausweises, kann er potenziellen Opfern vorgaukeln, er hätte seriöse Absichten. Denn ein Ausweis enthält sensible Daten, die für Authentifizierungszwecke verwendet werden. So lassen sich Bankkonten eröffnen, gefälschte Schecks auf die Kontonummer des Inhabers erstellen oder andere offizielle Dokumente, wie ein Führerschein, ausstellen. Die Dunkelziffer-Studie des BKA zeigt: Etwa 14 Prozent der über 16-Jährigen ist bereits Opfer von Identitätsdiebstahl geworden.4
 

 

Download: VBL-Geschäftsbericht 2022, PDF, 7 MB

 

Quellen:

1 wikipedia.org, Datenschutz, 2022.
2 statista.com, Umfrage zum Stand der Umsetzung der DSGVO in Deutschland 2022, 2022.
3 statista.com, Datenschutz, 2022.
4 zeit.de, Identitätsdiebstahl, Sie werden von Fremden terrorisiert, 2022.