Was unterscheidet heutige Seniorinnen und Senioren von früheren Generationen?
Studienbasierte Fakten zeigen: Wer bei den Rentnerinnen und Rentnern in Stereotypen denkt, wird schnell eines Besseren belehrt. Denn 60+ ist eine positive, aktive, junggebliebene und engagierte Altersgruppe, die in der Regel auch finanziell gut abgesichert ist.
Lesen Sie mehr in unserer Artikelreihe über „die neuen Alten“, ihre Lebenseinstellung, ihre Aktivitäten, ihre Wünsche und warum sie sich – was sogar wissenschaftlich belegt ist – als so jung empfinden.
Queen Elizabeth II. ist 92 Jahre alt und seit mehr als 60 Jahren Königin des Vereinigten Königreichs. Mit 81 ist der Papst das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Der Folk- und Rockmusiker sowie Literaturnobelpreisträger Bob Dylan (77) ist seit 1988 ununterbrochen auf Tour und Claus Hipp (80) seit 50 Jahren begeisterter Unternehmer. Tamae Watanabe war mit 73 Jahren die älteste Bergsteigerin auf dem Mount Everest und Jupp Heynckes wurde zum vierten Mal Cheftrainer des FC Bayern München – ebenfalls mit 73 Jahren. Und das Leitmotto von Charles Eugster, der mit 97 Jahren Sprintweltmeister seiner Altersklasse war, lautet: „Du bist niemals zu alt, um etwas Neues auszuprobieren!“ Alles glorreiche Ausnahmen oder aktuell ein typischer Spiegel der Gesellschaft? Laut Generali Altersstudie empfindet sich heute die Mehrheit der Befragten zwischen 65 und 85 mehr als sieben Jahre jünger, als sie es ihrem Ausweis entsprechend tatsächlich sind. Selbst bei den 80- bis 85-Jährigen sind es noch sieben Prozent, die ihr gefühltes Alter auf unter 65 Jahre taxieren.1
Dabei beeinflussen die eigene Einstellung zum Alter und der Wille zum Durchhalten die tatsächlichen Altersvorgänge aus Sicht der Wissenschaft positiv. So weiß man, dass heute ältere Menschen biologisch bis zu zehn Jahre jünger und leistungsfähiger sind als die 65- oder 75-Jährigen in den 1960er- oder 1970er-Jahren.2 Noch nie zuvor in der Geschichte hatten Menschen bei uns die Chance, so lange, so gut und selbstbestimmt zu leben. Das zeigt sich auch deutlich in der Generali Altersstudie „Positive Lebenseinstellung“, in der über 65 % der Befragten zwischen 65 und 85 der Aussage „Ich bin ein optimistischer Mensch“ zustimmen. Und drei Viertel der 65- bis 69-Jährigen und immerhin noch über 50 % der 80- bis 85-Jährigen sagen: „Ich genieße das Leben.“3
„Ich glaube, ich mache Fortschritte“, sagte der Cellist Pablo Casals, der in seinem 92. Lebensjahr gefragt wurde, warum er immer noch täglich Cello spiele. Nicht aufhören, aktiv zu sein – das ist das Credo, das viele Ältere antreibt. Jede zweite Seniorin und jeder zweite Senior in unserem Land unterstützt Hilfsorganisationen, Stiftungen oder Gemeinden. Dort stellen sie ihre Zeit zu Verfügung. Sie kümmern sich beispielsweise um Bedürftige und Benachteiligte und geben ihr Wissen und Können an Kinder und Jugendliche weiter.
Manche reisen mit Organisationen sogar ehrenamtlich um die halbe Welt – wie mit dem SES, dem Senior Experten Service für ehrenamtliche Fach- und Führungskräfte im Ruhestand, der seine Experten in Entwicklungs- und Schwellenländer schickt.4
Der 74-jährige Bäcker und Chemotechniker Hans-Herbert Dörfner aus Weinstadt in Baden-Württemberg kommt inzwischen auf 15 Einsätze beim SES.
Zudem stürmt die Generation 60+ voller Elan und Motivation die Universitäten, denn bundesweit gibt es inzwischen vielfältige Angebote für Seniorstudenten. 17.900 Gaststudierende ab 60 Jahren waren im Wintersemester 2016/2017 an deutschen Hochschulen immatrikuliert – Tendenz steigend.5 Besonders beliebt sind die Fächer Geschichte, Philosophie und Wirtschaftswissenschaften.
Download: VBL-Geschäftsbericht 2017, PDF, 6 MB
Jenseits der 60: Zahlen und Fakten.
Das Wort kommt vom germanischen „aldra“. Es bedeutet Lebensalter und leitet sich von „ala = wachsen, nähren“ ab.
So alt wurde die Französin Jeanne Calment und gilt damit als ältester Mensch der Welt.6
Diese stattliche Zahl ist heute die durchschnittliche Lebenserwartung für neugeborene Mädchen. Für Jungen liegt sie bei 87,2 Jahren.7
Sie würden als Leihoma oder -opa bei der Betreuung eines fremden Kindes helfen.8
Im Jahr 2016 wurde diese Zahl in Deutschland ermittelt.9
Das sind die Einnahmen der staatlichen Rentenversicherung Ende 2016.9
Diese erhalten derzeit von der VBL ihre betriebliche Altersvorsorge – die Basisversicherung VBLklassik und zusätzlich freiwillige Versicherungen wie die VBLextra.
Quellen
1 Generali Altersstudie, repräsentativ für 15,18 Mio. deutschsprachige 65- bis 85-Jährige in Deutschland, 2017
2 Geowissen Kompakt Nr. 44 „Jung im Kopf“, 09/2015.
3 Generali Altersstudie, Umfrage „Positive Lebenseinstellung“, 2017.
4 Generali Altersstudie, Basis: Bundesrepublik Deutschland 65- bis 85-jährige Bevölkerung, 2017.
5 destatis: Zahl der Gasthörer steigt um 6 %, Pressemitteilung, 08.06.2017.
6 Wikipedia, Jeanne Calment, 2017.
7 Zeitonline, Lebenserwartung, 20.05.2017.
8 Evonik Magazin, Alter, 2/2017.
9 Rentenversicherung in Zahlen 2017, Statistik der deutschen Rentenversicherung.