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„Nachhaltigkeit“ ist in aller Munde. Als Schlagwort, Trend – und als Notwendigkeit, die längst alle Umwelt- und Lebensbereiche umfasst. Nachhaltigkeit ist die Basis für eine lebenswerte Zukunft, in der Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden. Auch wir bei der VBL setzen auf eine aktive Mitgestaltung der Zukunft. Mit diesem Beitrag startet die sechsteilige Artikelreihe zum VBL-Geschäftsbericht „Nachhaltigkeit.“
Nachhaltiges Denken und Handeln wird von vielen Seiten eingefordert – von Politik, Wirtschaft, Philosophie, Ethik, Kultur und im Alltag. Ohne dass allerdings einheitlich geklärt ist, was Nachhaltigkeit wirklich bedeutet. Der Begriff wird für unterschiedlichste Bereiche und Themen eingesetzt: von Klimaschutz oder Luft-, Boden-, Wasser- und Lichtverschmutzung über Mobilität und die Erhaltung von Ökosystemen bis zum Miteinander von Nationen, Ländern, Unternehmen und Menschen. Im ersten Teil unserer Serie versuchen wir uns deshalb zunächst an einer Begriffsbestimmung.
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„Wir setzen auf eine aktive Mitgestaltung der Zukunft und darauf, dass unser Handeln darüber entscheidet, ob wir eine lebenswerte Welt hinterlassen“, betont Dr. Michael Leinwand, hauptamtlicher Vorstand der VBL. „Heute ist uns bewusst: Ohne Nachhaltigkeit wird das nicht gelingen. Aus diesem Grund möchte sich auch die VBL nachhaltig weiterentwickeln und richtet ihre Ziele und Strategie nicht nur am Heute, sondern auch am Morgen aus.“
Aber was bedeutet „Nachhaltigkeit“ eigentlich konkret? Was gehört alles dazu – und was muss ein Unternehmen wie die VBL bedenken, wenn es nachhaltig arbeiten möchte?
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Für viele ist Nachhaltigkeit ein Megatrend, für einige gleichbedeutend mit Zukunftsfähigkeit. Für andere ist es Demut, Achtsamkeit oder Generationengerechtigkeit. Der Deutsche Bundestag sagt: „Nachhaltigkeit steht dafür, die Verantwortung für die heute lebenden Menschen mit der Verantwortung für die zukünftigen Generationen zu verbinden. Denn jede Generation muss ihre Aufgaben selbst lösen und darf sie nicht den kommenden Generationen aufbürden.“1
Der Begriff selbst taucht zum ersten Mal im 18. Jahrhundert in der Forstwirtschaft in Deutschland auf – erst viel später dringt er ins allgemeine gesellschaftliche Bewusstsein vor. Die frühere norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundlandt stellte 1987 den Vereinten Nationen den Brundtlandt-Bericht vor. Er gilt als Beginn der öffentlichen Aufmerksamkeit für das Thema Nachhaltigkeit und beinhaltet ein Programm zur Bekämpfung der Umwelt- und Entwicklungsprobleme der Welt.2
Fünf Jahre später ging es bei der Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro erneut um Nachhaltigkeit. Mehr als 180 Länder der Erde vereinbarten in der „Agenda 21“ konkrete Lösungsansätze für das 21. Jahrhundert.3
Seitdem wird Nachhaltigkeit (neben anderen Interpretationen) in drei Dimensionen gesehen: ökologisch, ökonomisch sowie sozial.4
Eine gute Orientierung bei der Definition des Nachhaltigkeitsbegriffs geben die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs – Sustainable Development Goals), die im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen im Rahmen der „Agenda 2030“ ausgearbeitet wurden. Sie sind eine Art Weltzukunftsvertrag: Mit ihnen möchte „die Weltgemeinschaft weltweit ein menschenwürdiges Leben ermöglichen und dabei gleichsam die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft bewahren“, wie der damalige UN-Generalsekretär Ban-Ki Moon erklärte und hinzufügte: „Wir können die erste Generation sein, der es gelingt, die Armut zu beseitigen, ebenso wie wir die letzte sein könnten, die die Chance hat, unseren Planeten zu retten.“5
Doch obwohl Nachhaltigkeit als Begriff heute überall präsent ist, liegt die bisherige Entwicklung beim Erreichen der „Agenda 2030“ hinter den Erwartungen zurück.6 Die sehr unterschiedliche Bereitschaft der Länder zu handeln sowie finanzielle, geopolitische und wirtschaftliche Interessen, die Pandemie und die weltweiten Folgen des Kriegs in Europa haben die Umsetzung verlangsamt. Es gibt gemeinsam noch viel zu tun – und die VBL möchte ihren Beitrag dazu leisten!
Download: VBL-Geschäftsbericht 2023, PDF, 7 MB
Quellen:
1 bundestag.de, Was ist Nachhaltigkeit?, 2022.
2 Brundlandt-Bericht, Our common future, 1987.
3 bmz.de, Agenda 21, 2023.
4 wikipedia.de, Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit, 2023.
5 bmz.de, Agenda 2030, Die globalen Ziele einer nachhaltigen Entwicklung, 2023.
6 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: SDZ17 – Wo stehen wir?